Veranstaltung: | LDK-Celle-2025 |
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Tagesordnungspunkt: | 4.1. Landesvorsitzende*r |
Antragsteller*in: | Maximilian Strautmann (KV Osnabrück-Stadt) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 24.02.2025, 18:10 |
Lavo2: Maximilian Strautmann
Selbstvorstellung
Liebe Freund*innen,
Ungeduld ist eine Tugend. Denn worauf sollte man noch warten? Darauf, dass die Klimakrise so lange wegignoriert wird, bis Oma und Opa im Sommer nicht mehr vor die Tür können? Darauf, dass rassistische Diskurse die letzten so dringend benötigten Migrant*innen verschrecken? Oder darauf warten, dass der Schuldenbremsenfetisch auch die allerletzte Brücke einstürzen lässt? Ich bin es leid, mich zu gedulden und dabei zuzusehen, wie mit völlig abstrusen Debatten unsere Zukunft verspielt wird. Die Ergebnisse der Bundestagswahl sind das letzte Warnzeichen, dass wir uns jetzt kümmern müssen. Und das geht nur gemeinsam.
Nie allein, immer zusammen.
Gesellschaft lebt davon, dass sich Menschen aufeinander verlassen, dass wir füreinander da sind, wenn es drauf ankommt. Eine Hand wäscht die andere. In der Familie, im Freundeskreis oder der Nachbarschaft fühlen wir uns häufig am wohlsten. Da ist es nicht verwunderlich oder gar Zufall, dass wir uns besonders in Krisenzeiten so sehr nach Gemeinschaft sehnen. Statt „eine Hand die andere“, heißt es heute immer häufiger „jeder sein eigen Glückes Schmied“. Und am Ende jener Vereinzelung steht eine Gesellschaft, die angreifbar und offen für Hass, Hetze und Ausgrenzung ist.
Ich studiere Management in Nonprofit-Organisationen, weil ich davon überzeugt bin, dass Vereine, Gewerkschaften, NGOs oder Initiativen zentrale Orte sind, um Gesellschaft zu organisieren und zusammenzubringen. Gerade erleben wir, was passiert, wenn Menschen sich voneinander entfremden. In dieser Zeit Verantwortung übernehmen, bedeutet vor allem: sich darum kümmern, dass Gesellschaft wieder zusammenrückt. Ängste und Sorgen auffangen und Vertrauen zurückgewinnen. Dafür braucht es aber mehr als warme Worte, dafür braucht es gerechte und solidarische Politik.
Für ein gutes Leben für alle.
Unsere Gesellschaft ist ungerecht: Arme Menschen verursachen am wenigsten Emissionen, leiden aber am meisten unter den Klimafolgen. Jedes fünfte Kind lebt in Armut. Bildung und Teilhabe der Kleinsten hängt noch immer vom Geldbeutel ihrer Eltern ab und das Geschlecht bestimmt über das Risiko, in Altersarmut zu enden. Gesellschaft wird erst dann wieder zusammenrücken können, wenn für mehr Gerechtigkeit gesorgt ist.
Es kann nicht sein, dass sich Superreiche aus der Verantwortung stehlen, während Kommunen und das Land versuchen, das Beste mit unzureichenden Mitteln herauszuholen. Armutsbekämpfung kostet nun mal Geld. Wenn Mobilität auf dem Land nicht vom kaum bezahlbaren Führerschein abhängen soll, dann kostet das Geld. Wenn Kitas und Schulen Orte werden sollen, an denen sich Kinder wohlfühlen und die das Aufstiegsversprechen wieder einlösbar machen, dann kostet das Geld. Und wenn es mehr Betreuungsplätze braucht, weil Frauen gleichberechtigt arbeiten wollen und wir sie dringend am Arbeitsmarkt brauchen, dann kostet das Geld. Ein gutes Leben für alle ist möglich, wenn wirklich alle einen fairen Beitrag leisten. Starke Schultern können mehr tragen. Deshalb braucht es endlich wieder die Vermögenssteuer.
Die Vergessenen in den Mittelpunkt.
Kinder und Jugendliche wachsen mit Ängsten und Sorgen auf. „Früher war es besser“ – oft hört man das nicht mehr nur vom konservativen Onkel, sondern auch von vielen Schüler*innen. Man kann es ihnen nicht verübeln, schließlich ist Krise für sie das neue Normal. Generationengerechtigkeit schaffen, heißt, ihre Ängste und Sorgen auffangen: Kinder und Jugendliche haben mehr Angst vor der ungebremsten Klimakrise als vor Maßnahmen dagegen. Sie haben mehr Angst vor zunehmender Ausländerfeindlichkeit als vor Zuwanderung. Junge Menschen haben keine Angst vor Veränderung, sie haben Angst vor Stillstand!
Statt vergessen, verdrängt und vertröstet zu werden, müssen junge Menschen also endlich ins Zentrum von Politik. Investieren wir in ihre Zukunft, in klimaneutrale Arbeitsplätze, in bezahlbaren Wohnraum und Mobilität für alle. Dafür müssen wir weg von der Schuldenbremse in ihrer jetzigen Form. Aber nehmen wir Kinder und Jugendliche nicht nur für ihre Zukunft, sondern auch im Hier und Jetzt ernst. Deshalb: Das Wahlalter muss runter auf 16, denn Mitbestimmung ist ein Kinderrecht. Sorgen wir dafür, dass das auch die CDU endlich kapiert.
Wir machen den Unterschied.
Rot-Grün kümmert sich darum, dass unsere Zukunft grüner und gerechter wird. Niedersachsen wird gut regiert. Der Energiewendeturbo sorgt für günstige und saubere Energie, die Unterrichtsversorgung ist stabiler geworden und Schulen, die es benötigen, werden stärker gefördert. Die niedersächsische Landwirtschaft wird ökologischer und tiergerechter. Und wir investieren wieder mehr. Aber dennoch: Gesellschaft und Politik befinden sich in einer tiefen Krise. Gefühlte Wahrheiten, Schnelllebigkeit, Vereinfachung und Entfremdung sind riesige Herausforderungen für Demokratie. Sich dazu nicht zu verhalten ist nicht nur überheblich. Es öffnet Tür und Tor für AfD und Co.
Vertrauen zurückgewinnen bedeutet in erster Linie, wieder mehr in der Lebensrealität der Menschen stattzufinden. Auch wir GRÜNE verlieren uns zu oft in technischen, langweiligen Debatten und heben uns damit vom Alltag der Menschen zu sehr ab. Stattdessen sollten wir uns um die Alltagsprobleme der Menschen kümmern und noch mehr vor Ort für sie da sein. Wer Hilfe sucht, sollte sie auch bei uns GRÜNEN finden. Sei es, wenn es Stress mit dem Vermieter gibt oder die Förderkulisse für die Sanierung zu kompliziert ist. Vor Ort helfen, ansprechbar, sichtbar und vernetzt sein. Raus und dorthin, wo es wehtut. So gewinnen wir Vertrauen zurück, so stärken wir unsere Strukturen vor Ort und so werden die anstehenden Wahlkämpfe in den nächsten Jahren glaubwürdiger.
Liebe Freund*innen,
es braucht Mut zur Ehrlichkeit, Zuversicht für ein besseres Morgen und anpacken statt resignieren. Kopf in Sand stecken hat noch nie Probleme gelöst. Der Kampf für konsequenten Klimaschutz und für eine solidarische Gesellschaft geht weiter. Mit euch, den vielen motivierten Neuen und den vielen Engagierten, die schon länger dabei sind. Jetzt ist nicht die Zeit für Selbstmitleid oder Jammerei, jetzt ist Zeit aufzustehen, sich reinzuhängen, aufzubrechen. Also lasst uns das gemeinsam anpacken. Zusammenrücken, Ängste und Sorgen auffangen und Vertrauen zurückgewinnen. Dafür möchte ich Verantwortung übernehmen und bewerbe mich als euer Landesvorsitzender.
Euer Max
Über mich:
- 25 Jahre alt, wohnt in Osnabrück und ist im wunderschönen Osnabrücker Land aufgewachsen
- schreibt gerade seine Masterarbeit im Nonprofit-Management (Abschluss im Sommer 2025)
- begnadeter Kniffelspieler, begeisterter Angler und Lieblingsonkel zweier Neffen
Politisch:
- seit 2021 Stadtverbandssprecher in Osnabrück
- seit 2021 Hinzugewähltes Mitglied im Sozialausschuss der Stadt Osnabrück
- von 2022 – 2024 Mitglied im Bildungsteam der GRÜNEN JUGEND Niedersachsen
- seit 2023 Beisitzer im Landesvorstand
Mitgliedschaften:
- Bürgerverein Schinkel von 1912 e.V.
- Exil e.V.
- Hartzbreaker bei Sanktionsfrei e.V.
- Niedersächsisch-Westfälische Anglervereinigung e.V.
- Stigma e.V.
- Verdi
- Geburtsdatum:
- 08.04.1999
- Kreisverband:
- Osnabrück
- E-Mail:
- max.strautmann@gruene-niedersachsen.de