Veranstaltung: | LDK-Celle-2025 |
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Tagesordnungspunkt: | 4.3. Beisitzer*innen |
Antragsteller*in: | Ann-Sophie Wiek (KV Nienburg) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 25.02.2025, 19:03 |
B3: Ann-Sophie Wiek
Selbstvorstellung
Liebe Grüne, liebe Alle,
hiermit bewerbe ich mich als Beisitzerin für den Landesvorstand. Gemeinsam mit euch möchte ich unseren Landesverband strukturell weiterentwickeln, inhaltlich voranbringen und mich besonders für Frauen in der Politik und den ländlichen Raum stark machen.
Als Sozialarbeiterin habe ich Frauen im Schwangerschaftskonflikt beraten. Ich hatte große Hoffnung, dass die Ampel-Koalition es schafft, den völlig überholten §218 StGB abzuschaffen. Doch anstatt den Frauen endlich Selbstbestimmung zuzusprechen, sehen wir uns jetzt einem frauenfeindlichen Bundeskanzler gegenüber.
Aufgewachsen bin ich auf dem Land und bin auch nach meinem Studium wieder in den ländlichen Raum gezogen. Hier fällt mir besonders auf, dass die Dominanz von männlich geprägten Strukturen, sei es in der Landwirtschaft, in Vereinen oder in lokalen Entscheidungsprozessen besonders präsent ist. Hier gibt es im Vergleich zum städtischen Raum noch weniger Frauen in kommunalen Führungspositionen oder in politischen Gremien. Es mangelt an Netzwerken und Unterstützungsstrukturen für politisches Engagement und gleichzeitig ist die Erwartung, dass Frauen sich primär um Haushalt, Kinder und Pflege von Angehörigen kümmern, besonders stark ausgeprägt. Die Akzeptanz für alternative Lebensentwürfe ist gering. Gerade hier müssen wir besonders hinschauen.
Seit 2019 engagiere ich mich im Kreisvorstand Nienburg und bin seit fast vier Jahren Kreisvorsitzende. Es beschäftigt mich, dass wir es in meinem Kreisverband trotz aller Bemühungen noch immer nicht schaffen, 50% unserer Mandate mit Frauen zu besetzen. Es lässt mich nicht los, dass von den Neumitgliedern vor allem Männer in den Versammlungen auftauchen und es stört mich, dass ich als junge Frau zu einer Minderheit in der Politik gehöre. Mit meinem Kreisverband fühle ich mich sehr verbunden und bekomme von dort auch unglaublich viel Support, aber auch ich muss mich innerhalb unserer Partei mit Parteifreunden darüber streiten, dass wir das Frauenstatut einhalten und dass ich „obwohl“ ich ein Kind habe, mit auf die LDK fahren kann. Und ich bin mir sicher, dass ich damit nicht allein bin. Das alles spornt mich gerade auch in Hinblick auf die Kommunalwahl 2026 an, noch entschlossener für feministische Politik einzutreten.
Ich möchte gleiche Chancen für uns alle, auf allen Ebenen und an allen Orten. Ich möchte, dass wir Frauen ernst genommen werden und uns nicht rechtfertigen müssen für unser Engagement. Nur so sorgen wir für eine gerechtere, vielfältigere und repräsentativere Gesellschaft. Es braucht unfassbar viel Kraft, immer wieder stereotypischen Rollenbildern zu widersprechen und sich als Frau in patriarchal geprägten Strukturen zu behaupten. Insbesondere die Stärkung von Frauen, die mehrfacher Diskriminierung ausgesetzt sind, müssen wir in unserer inklusiven feministischen Politik besonders in den Blick nehmen.
In den vielen Gesprächen im Wahlkampf ist mir aufgefallen, dass viele Bürger*innen uns Grüne nach außen nicht mehr als eine starke feministische Partei wahrnehmen. Der Feminismus hat im Wahlkampf eine zu kleine Rolle gespielt – dabei ist er entscheidend für eine gerechte und zukunftsfähige Gesellschaft. Diese Wahrnehmung stellt uns vor die Herausforderung, unsere feministische Politik und unsere Erfolge in diesem Bereich deutlicher zu kommunizieren. Themen wie die Gleichstellung der Geschlechter, reproduktive Rechte und der Kampf gegen patriarchale Strukturen sind nach wie vor zentrale Anliegen unserer Partei.
Doch gerade in Zeiten, in denen Gleichberechtigung wieder verstärkt unter Druck gerät, brauchen wir eine konsequente Förderung der Frauen, eine starke gesellschaftliche Sensibilisierung, Vernetzung und ein hohes Empowerment für Frauen. Es reicht nicht, feministische Politik nur mitzudenken – wir müssen sie sichtbar machen, laut vertreten und aktiv gestalten.
Weil ich mein Engagement gezielter für soziale Gerechtigkeit und die Gleichstellung der Frau mit besonderem Blick auf den ländlichen Raum auf Landesebene einsetzen möchte, kandidiere ich für den Landesvorstand. Ich bin überzeugt, dass wir Grüne die treibende Kraft für eine feministische und gerechte Gesellschaft sind.
Eure Ann-Sophie
Lebenslauf
Über mich
- Name: Ann-Sophie Wiek
- Geboren am 22.01.1994 in Northeim
- Famile: Verheiratet, 1 Kind
- E-Mail: ann-sophie-wiek@gruene-nienburg.de
- Instagram: anso_wiee
Politisches Engagement
- Kreisvorsitzende seit 2021
- Mitglied des Kreisvorstands seit 2019
- Parteieintritt 2018
Berufliche Stationen
- Mitarbeiterin im Landtagsbüro von MdL Pascal Mennen
- Mitarbeiterin im Wahlkreisbüro von MdB Katja Keul
- Schulsozialarbeit
- Erzieherin in einer Kindertagesstätte
- Soziale Beratung für Schwangere und Schwangerschaftskonfliktberatung
- Diakonin für Kinder- und Jugendarbeit
Ausbildung
- Aktuell im Masterstudium „Psychosoziale Beratung in der Sozialen Arbeit“
- Staatliche und kirchliche Anerkennung
- Bachelor in „Sozialer Arbeit und Religionspädagogik“
Hobbys
- Heimwerken
- Gesellschaftsspiele
- Puzzeln
- Singen und Gitarre spielen
- Geburtsdatum:
- 22.01.1994
- Kreisverband:
- Nienburg
- Themen:
- Feminismus und Frauenrechte, Soziale Gerechtigkeit, Psychische Gesundheit, Antidiskriminierung
- E-Mail:
- ann-sophie-wiek@gruene-nienburg.de