Veranstaltung: | LDK-Celle-2025 |
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Tagesordnungspunkt: | 4.1. Landesvorsitzende*r |
Antragsteller*in: | Alexander von Fintel (KV Wilhelmshaven) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 03.03.2025, 17:16 |
Lavo4: Alex von Fintel
Selbstvorstellung
Liebe Freundinnen und Freunde
„Mögest du in interessanten Zeiten leben“ soll ein alter chinesischer Fluch sein. Die Zeiten, in denen wir leben, sind leider mehr als nur interessant – sie sind chaotisch und bedrohlich.
Populistische und fremdenfeindliche Antworten von rechts lassen sich leicht formulieren und leider auch gut verkaufen, selbst wenn sie keine Probleme lösen können. Als Grüne stehen wir vor der Herausforderung, eigentlich selbstverständliche Dinge wie unsere Abhängigkeit von der Natur neu erklären zu müssen.
Zum Glück sind wir mehr denn je zuvor. Die Aufgabe unseres Landesverbandes für die nächsten Jahre lautet, 15.000 Mitglieder so einzubinden, dass wir basisdemokratisch bleiben. Ob die Strukturen, die für 9.000 Mitglieder gut waren, auch zu 15.000 noch passen, ist eine Frage, die wir uns stellen müssen.
Die Aufgabe des Landesvorstandes wird sein, unsere immer größer und vielfältiger werdende Partei bis zu den Kommunalwahlen zusammenzuführen, damit wir gemeinsam eine klare Botschaft unüberhörbar durch ganz Niedersachsen rufen: „Eine hoffnungsvolle Zukunft gibt es nur mit Grün!“
Erfahren
Ich bin seit 1991 Mitglied einer Grünen Partei – zuerst der britischen Green Party, dann seit 2001 von Bündnis 90/Die Grünen.
Wegen meines Umzugs nach Deutschland und meiner Ehe habe ich beruflich viele Stationen hinter mir. Ich wechselte von einer großen Werbeagentur in London zu einer Einrichtung für Menschen mit geistiger Behinderung in Hamburg.
Ich bin jetzt seit sieben Jahren Lehrer an einer Oberschule in Wilhelmshaven. Ich habe außerdem als Übersetzer und sogar als Stand-up-Komiker Geld verdient. Während meiner Selbstständigkeit war ich Mitglied der Vollversammlung der Oldenburgischen IHK. Als Fundraiser für Entwicklungsprojekte habe ich Projekte in Uganda, Ghana und Togo besucht. Einiges, das ich dort erlebt habe, – sowohl positiv als auch negativ – werde ich nie vergessen.
In meinem Berufsleben musste ich mit vielen verschiedenen Vorgesetzten klarkommen und habe auch gelernt, Anweisungen freundlich, aber bestimmt zu erteilen. Die wichtigsten Menschen in einer Organisation sind diejenigen, die die Arbeit wirklich machen – egal, wie groß ihr Büro sein mag.
Ich bin seit rund 20 Jahren aktiv bei den Grünen. Ich war Ratsmitglied, im Landesparteirat und LAG-Sprecher. Derzeit bin ich Vorstandssprecher des KV Wilhelmshaven sowie Sprecher der LAG Postwachstum und Gemeinwohlökonomie.
Ich habe in drei Ländern gelebt und drei Systeme kennengelernt. Während meines Studiums an der Universität Oxford habe ich mit Professoren über Ontologie und Verfassungstheorie diskutiert. Ich habe ein Jahr lang in Paris gejobbt und musste dabei auf jeden Franc achten. In meinem ersten Job in Deutschland habe ich Menschen, die nicht lesen konnten, das Fernsehprogramm vorgelesen und ihnen geholfen, etwas Passendes auszuwählen.
Kommunikativ
Wir leben in einer Gesellschaft, in der Fakten immer weniger zählen. Es reicht nicht, wenn Klima- oder Wirtschaftswissenschaftler*innen attestieren, dass unser Programm effektiver wäre als die Ideen anderer Parteien. Wir müssen unsere Inhalte auch verständlich und überzeugend vermitteln.
Vor allem in meiner Rolle als Lehrer für Englisch und Gesellschaftswissenschaften an einer Oberschule habe ich gelernt, komplexe Zusammenhänge so zu erklären, dass jede*r sie verstehen kann. Ich habe gelernt, dass Begriffe, die wir ständig benutzen, häufig unklar sind.
Bei Wähler*innen ohne Abitur liegen wir bei gerade mal 6 %. Dass wir als Partei, die Vielfalt ernst nimmt, diese Menschen nicht erreichen, ist mehr als enttäuschend.
Ich verstehe mich nicht nur mit grün-affinen Menschen mit Hochschulabschluss, sondern auch mit pubertierenden Achtklässler*innen, ehrgeizigen Eltern, frustrierten Mittelständler*innen, anspruchsvollen Politikprofessor*innen sowie natürlich mit enttäuschten Wähler*innen am Wahlstand.
Vielseitig
Ich habe mich als aktives Parteimitglied mit vielen verschiedenen Themen befasst und LDK-Anträge u. a. zu folgenden Themen (mit)eingebracht: LNG, Holzpellets, Kavernenspeicher, kommunale Finanzen, Postwachstum, Social Media, Elternzeit für Mandatsträger*innen sowie das nachhaltige Anlegen von Rentenfonds.
In der Kommunalpolitik habe ich mich mit skrupellosen Vermieter*innen, Baumnachpflanzungen, Hundefreilaufflächen, der Krankenhausfinanzierung und vor allem mit der hohen Verschuldung vieler Kommunen befasst.
Für mich gehört das Thema Social Media zu den dringendsten Aufgaben überhaupt. Denn ohne einen vernünftigen, faktenbasierten öffentlichen Diskurs ist es nahezu unmöglich, gute Politik zu machen.
Entweder wir verhindern die Verbreitung von Fake News und Verschwörungstheorien, oder wir sorgen dafür, dass sie schnell und effektiv widerlegt werden. Wenn uns das nicht gelingt, wird es keine Mehrheit für eine Politik geben, die wissenschaftliche Fakten – etwa über Klima, Artenvielfalt oder die Grenzen des Wachstums – akzeptiert.
Beim CSD in Wilhelmshaven im Sommer waren rund 3.000 Menschen. Die Organisatorin wusste jedoch nicht, ob sie sich wirklich darüber freuen sollte – dass so viele Menschen das Gefühl hatten, Solidarität zeigen zu müssen, lag am Aufstieg der AfD. Schließlich hatte sie vor gerade mal fünf Jahren selbst nicht das Gefühl, dass Wilhelmshaven überhaupt einen CSD brauchte.
Doch leider brauchen wir CSDs. Und wir brauchen BUND, NABU und Extinction Rebellion; Campact und Correctiv und Omas gegen Rechts; Greenpeace und Sea Shepherd; Amnesty und Reporter ohne Grenzen; Pro Asyl und die vielen Menschen, die im Mittelmeer Leben retten – und dafür beschimpft oder sogar verhaftet werden.
Solange wir nicht lernen, fair, friedlich und nachhaltig miteinander zu leben, werden auch wir Grünen gebraucht.
Leider leben wir in interessanten Zeiten. Ich liebe zwar Unterhaltung, aber ich trete an, um mich für etwas Langeweile einzusetzen.
Ich würde mich über eure Unterstützung sehr freuen.
Grüne Grüße,
Alex
Über mich
Alexander von Fintel
Geboren in Nottingham (GB)
Jahrgang 1971
Verheiratet, zwei Kinder (21 und 19 Jahre)
Lehrer
M.A. in Politik und Volkswirtschaft (Universität Oxford)
Dipl.-Pädagoge (Universität Oldenburg)
Mitglied der Green Party bzw. bei Bündnis 90/Die Grünen seit 1991
Bundestagskandidat 2013 & ‘17 für den Wahlkreis Friesland, Wilhelmshaven & Wittmund
Landtagskandidat 2022 für den Wahlkreis Wilhelmshaven*
Parteirat Niedersachsen: Mitglied 2013-17
Ratsmitglied in Sande: 2011-16
KV Wilhelmshaven: Vorstandsmitglied seit 2018, Sprecher seit 2023
LAG Wirtschaft & Finanzen: Mitglied seit 2008, Sprecher 2013-17
LAG Postwachstum & Gemeinwohlökonomie, Sprecher seit 2023
Mitgliedschaften:
Arbeitsloseninitiative Wilhelmshaven / Friesland e.V.
Attac
BI-Lebensqualität Horsten-Etzel-Marx
GEW - Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft
IHK Oldenburg: Vollversammlungsmitglied 2015-2021, Mitglied im Beirat Friesland-Wilhelmshaven seit 2015
Radio Jade e.V. (Bürger*innenfunk)
*Ich bin aktuell der nächste Nachrücker für den Landtag. Falls ich als Landesvorsitzender gewählt werden sollte, und ein grünes Fraktionsmitglied sein Mandat in den nächsten zwei Jahren zurückgeben sollte, würde ich auf den Landtagssitz verzichten.
- Geburtsdatum:
- 18.02.1971
- Kreisverband:
- Wilhelmshaven